Page 2 - Newsletter Deutz Champagner - Katalog von Weinhaus Straeten
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SMART WINES NEWSLETTER Für den Erfolg von Deutz verantwortlich: Präsident Fabrice Rosset (Mitte), Marketing-Direktor Jean-Marc Lallier-Deutz (li), Kellermeister Michel Davesne (re). zu den Gründungsmitgliedern des „Syndicat des Grandes Terroir, also die Herkunft der Trauben. Er steigerte die Jahres- Prestige-Cuvée lancierte: den nach der kleinen Amor-Statue im Marques“. Um 1900 belieferte Deutz europäische Königs- und produktion von 600.000 auf heute 2 Millionen Flaschen und Innenhof des Weingutes benannten „Amour de Deutz“. Kaiserhäuser, reiche englische Industriemagnaten ebenso wie peilt nun die 2,5-Millionen-Marke an. Aufgrund der langen Eine der jüngsten Prestige-Cuvées in der Champagne, wird südamerikanische Staatskanzleien, deren Präsidenten sich zu Lagerzeiten des Champagners liegen stets mehrere Jahrgänge der mehrere Jahre gereifte Amour nur in exzellenten Jahren einer „Einkaufsgemeinschaft“ zusammenschlossen, um den gleichzeitig im Keller, derzeit etwa 9 Millionen Flaschen. produziert, ausschließlich aus Chardonnay-Weinen und nur gemeinsamen Transport zu organisieren. Entsprechende Bestel- Damit ist Deutz von den Riesen der Branche, die pro Jahr 30 in geringen Mengen von 10.000 bis 40.000 Flaschen. Er zählt lungen sind im kleinen hauseigenen Museum zu sehen. Millionen Flaschen und mehr füllen, ebenso weit entfernt wie mittlerweile unbestritten zu den besten „Blancs de Blancs“. Aufgrund seiner Geschichte, Tradition und Qualität zählt Deutz von den kleinen Winzern, die nur einige zigtausend Flaschen zu jener Handvoll Produzenten, die das Prestige, den Ruhm und vermarkten. Also groß genug, um weltweit Marktpräsenz zu Tiefer schürfen im Kreideboden der Champagne das Image, das Champagner heute weltweit genießt, begründet zeigen, dem Handel und der Gastronomie ausreichende Men- Unter der neuen Führung hat die Kellerei erfolgreich an die haben. Der „Brut Classic“ des Hauses gilt weltweit als Parade- gen bieten zu können. Aber klein genug, um überschaubar zu großen, alten Zeiten angeknüpft: Champagne Deutz ist unter beispiel für einen Top-Champagner mit verlässlich konstanter bleiben, „menschliche“ Dimensionen zu bewahren, keine Kom- Insidern ein Synonym für Authenzität, Stil, Klasse, Eleganz und Qualität zu einem sehr vernünftigen Preis. promisse bei der Qualität einzugehen, „als bodenständig und Tradition. Ein großer Champagner für Menschen, die etwas authentisch empfunden zu werden und mit beiden Beinen im tiefer im berühmten Kreideboden der Champagne schürfen, Monsieur le Président bringt neuen Elan Weinberg stehen zu können“, wie es Jean-Marc Lallier-Deutz sich eher von ihrem eigenen Geschmack als von berühmteren, Im 20. Jahrhundert überstand Deutz zwei Weltkriege, zweimal formuliert. größeren Etiketten und von dem leiten lassen, was gerade schick die deutsche Besatzung, eine große Wirtschaftskrise und meis- und angesagt ist. terte jedesmal den Wiederaufbau. In all diesen Jahren wurde La tête froide – der kühle Kopf Bezeichnend: Während viele Champagnerhäuser 60 % und das Unternehmen von den Nachkommen William Deutz’, der Rosset schlägt uns vor, die Degustation im historischen „Salon mehr ihrer Produktion exportieren, liegt die Exportrate von Familie Lallier, geführt. des Oiseaux“ – die Wände sind mit Vogelmotiven bemalt – zu Deutz bei „nur“ 45 %. Die anderen 55 % des Umsatzes erzielt Vor etwa 20 Jahren jedoch hatte dann die einst so schillernde absolvieren: stehend. Dies ist bei formellen Weingutsbesuchen Deutz auf dem schwierigsten, anspruchsvollsten und am hei- Marke Deutz etwas vom Glanz der ruhmreichen Vergangenheit sehr selten, begünstigt jedoch eine angenehm-informelle Ge- ßesten umkämpften Champagnermarkt: zuhause in Frankreich. verloren, so manche technische Entwicklung war versäumt sprächsatmosphäre und wirkt sich fördernd auf den Gedanken-, Die Kunden haben ofenbar Vertrauen in die Marke: Selbst worden. 1996 wurde der Traditionsbetrieb mehrheitlich von Rede- (und Trink)fuss aus. in der Krise nach 2008, als weltweit die Champagnerumsätze Champagne Roederer übernommen, doch bedingte sich der Man dürfe, so Monsieur le Président, in der Champagner-Bran- deutlich zurückgingen, konnte Deutz seine Zahlen stabil halten. von dort gekommene neue Deutz-Präsident Fabrice Rosset che nicht in Vierteljahresbilanzen denken. Vor allem in einem Eigenständigkeit und volle Handlungsfreiheit aus. so traditionsreichen Haus wie Deutz gelte es, sagt Rosset, „de Wie „Über den Dächern von Nizza“ garder la tête froide“ – einen kühlen Kopf zu bewahren. Er selbst „Bei Champagner ist Trinkvernügen das Wichtigste“, sagt Rosset, jeder Zoll ein Gentleman, graduierter Akademiker, bewies in diesem Unternehmen, in dem man langfristig denken Jean-Marc Lallier-Deutz. Tatsächlich: Der Stil der Marke Deutz welt- und sprachengewandt, humorvoll, aber wenn’s sein muss, muss, eine große Tradition zu verwalten hat und dabei einiges ist frisch, klar, elegant, mit einer prägnanten „Weinigkeit“. knallhart, nunmehr seit 40 Jahren in der Champagner-Branche, falsch machen kann, großen Mut. Etwa als er neben der bishe- Komplex, aber nicht kompliziert. Angenehm, aber nicht brachte neuen Elan in die Kellerei, investierte in modernes rigen Nummer eins des Hauses – dem Pinot Noir-dominierten beliebig. Einfach zu trinken, aber nicht simpel. Fabrice Rosset: Equipment und konzentrierte sich wieder verstärkt auf das Jahrgangs-Champagner „William Deutz“ – 1999 eine zweite „Man muss kein Champagner-Afcionado sein, um Deutz zu Informelle Degustation im historischen Salon des Oiseaux. Stets präsent: Gründer William Deutz (re an der Wand). Komponieren gemeinsam die Cuvées: Rosset, Davesne, Lallier-Deutz