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Die neue Etikette
von FAZ - Oliver Bock
03.11.13     A+ | a-
Foto by Tina Hirop
Foto by Tina Hirop
Der Pfälzer Winzer Markus Schneider hat seinen Wein zur Marke erhoben und damit eine der erstaunlichsten Erfolgsgeschichten im deutschen Weinbau geschrieben.

Mit „Black Print“ ging es los, einer Rotweincuvée aus fünf Rebsorten, die so schwarz wie Druckerschwärze aus der Flasche floss, so dass sie schnell ihren Namen weghatte. Hinter jeder – geschützten – Weinbezeichnung steht eine eigene Geschichte. „Holy Moly“ (Heiliger Bimbam) zielt auf die Szene aus einem Hollywoodfilm, als Walter Matthau erstmals die schöne Sophia Loren erblickt. Der Rotwein „Tohuwabohu“ ist dem Sohn Nicolaus gewidmet, der Weißwein „Hullabaloo“ ist der Tochter Josephine zugedacht. Schließlich der Erfolgswein Kaitui, ein Sauvignon blanc, dessen Name die neuseeländische Übersetzung für Schneider ist. Kanzlerin Angela Merkel setzte ihn im Sommer in Berlin bei einem festlichen Bankett ihrem Staatsgast Barack Obama vor.

Winzer Schneider bleibt eigenwillig. Der Zeitgeist predigt heute Ökowein. Schneider ist nicht dabei. Zwar habe er eine ökologische Wirtschaftsweise verinnerlicht, behauptet er, eine Zertifizierung käme für ihn aber nicht in Frage. Er will sich keinen Vereins- und Verbandsregeln und -kontrollen unterwerfen: „Ich bin und bleibe der alleinige Kapitän auf der Brücke.“ Das gilt auch für den Verband der Prädikatsweingüter (VDP), dessen Mitgliedschaft die meisten deutschen Winzer als Ritterschlag ansehen würden. Schneider, der im Gegensatz zu den 200 deutschen VDP-Mitgliedern weit mehr als nur Riesling und Burgunder im Blick hat, kann dank seines Erfolgs darauf leicht verzichten: „Ich bin schon Mitglied beim 1. FC Kaiserslautern, das kostet mich Nerven genug.“

Heute bewirtschaftet Schneider 92 Hektar eigene und gepachtete Rebfläche in den Gemarkungen der Pfälzer Weinorte Ellerstadt, Bad Dürkheim und Kallstadt. Für das Weingut arbeiten neben den Familienmitgliedern zehn Festangestellte. Nur fünf Prozent der Weine werden exportiert, 20 Prozent gehen an Privatkunden, 75 Prozent an Fachhandel und Gastronomie. Jeweils zur Hälfte werden Weiß- und Rotweine erzeugt, das Rebsortenspektrum ist für ein deutsches Weingut so ungewöhnlich wie die meisten Ideen von Schneider, der kürzlich von einem Weinfachverlag zum Unternehmer des Jahres ausgerufen wurde. Erst vor wenigen Tagen hat er die Ernte 2013 beendet. Für Winzer, die wie er nur kerngesunde Beeren in die Presse füllen, nach dem regenreichen Herbst ein hartes Jahr: „Uns fehlen 30 Prozent“. Gefehlt hat Schneider lange Zeit der Duft der großen weiten Welt. Der allzu frühe berufliche Einstieg hatte zur Folge, dass ihm ausgedehnte Auslandsaufenthalte verwehrt blieben, wie sie seine vier Kellermeister – allesamt Geisenheimer Weinbauingenieure – ganz selbstverständlich im Zuge ihrer Ausbildung absolviert haben. Auch Schneider hätte in seiner Jugend gerne die Welt gesehen. Er hat das nachgeholt – und daraus ein florierendes Geschäft gemacht. Mit dem Eigentümer des südafrikanischen Weinguts Kaapzicht, Danie Steytler, gründete er ein Joint Venture. „Schneider Stellenbosch“ erzeugt seither für den deutschen Markt einen kräftigen Rotwein aus vier Rebsorten, der – es wäre sonst kein Schneider-Wein – unter dem auffallenden Namen Vet Rooi Olifant auf den Markt kommt. Runde Granitfelsen, die in der Abendsonne Südafrikas wie dicke rote Elefanten wirken, sind die Taufpaten dieses Weins. Viermal im Jahr ist Schneider in Südafrika und lebt dort, wie er sagt, sein „Pionierdenken“aus.

Doch Schneider ist nicht nur Experte für hierzulande exotische Rebsorten. Sein Portugieser aus mehr als 80 Jahre alten Rebstöcken gehört zu den teuersten Weinen dieser hierzulande unterschätzten Rebsorte. Ein „Einzelstück“, das nur dann in eine so etikettierte Flasche gefüllt wird, wenn dank bester Bedingungen in den Weinbergen perfektes Lesegut in der Presse gelandet ist, kostet knapp 30 Euro. Demnächst wird das üppige Sortiment noch um drei Rieslingweine aus besten Lagen der Pfalz ergänzt. Auch ein Lemberger wartet im Barriquefass auf seinen großen Auftritt. Nicht einmal 20 Jahre nach der Gründung gehört der heute 37-jährige Schneider zu den Etablierten seiner Branche. Das anfänglich abschätzige Gemurmel mancher Kollegen ist verstummt. Die nächsten Kapitel dieser Pfälzer Erfolgsgeschichte werden gerade geschrieben. Die höchst eigenwillige, aber stilvolle, 2007 eröffnete Kellerei am Ortsrand von Ellerstadt wird 2015 um einen gewaltigen Erweiterungsbau ergänzt, der neben einer Abfüllhalle und einem Lager für 500 000 Flaschen Wein auch bis zu 1600 Barriquefässer aufnehmen kann. Einziehen wird auch eine Ausstellungsfläche des Luxusküchen-Herstellers Gaggenau, der neuerdings auf eine enge Kooperation mit deutschen Spitzenwinzern setzt.

Schneider stemmt mit diesem Neubauprojekt eine Investition von 8,5 Millionen Euro. Sie werde zu 20 Prozent allein durch die Einsparungen finanziert, die sich durch bessere Arbeits- und Lagerprozesse an einem Standort ergeben, sagt er. Schneider plant einen hochmodernen Bau: „Schön, aber nicht kitschig“. Baulich „sind wir 2015 dann durch“, sagt Schneider, aber zur Ruhe kommt der Pfälzer Starwinzer nicht. Vorbilder hat Schneider vor allem außerhalb der Weinbranche. Ihn fasziniert die Schlichtheit der Erfolgsmarke Hugo Boss und ebenso das mit der eigenen Persönlichkeit untermauerte Markenversprechen eines Babykostherstellers Claus Hipp: „Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Ein Satz, den Schneider für seine Weine gelten lässt. Die „Denkfabrik“ in seinem Kopf arbeitet ohne Pause, der Strom der Ideen und Projekte ebbt nicht ab. In diesem Jahr hat Schneider eine eigene Sektproduktion initiiert – der Name für das perlende Getränk wird noch nicht verraten. Schneider macht vieles anders als „die anderen“. Der Grund dafür ist simpel: „Von den anderen gibt es schließlich genug.“

HolyMoly oder Tohuwabohu?
Oder vielleicht doch besser Hullabaloo? Oder darf es ein Shiraz aus der Pfalz sein oder lieber eine elegante Cuvée ausMerlot und Cabernet Sauvignon? Und für den Weißweinliebhaber vielleicht eine Mischung aus Sauvignon blanc, Chardonnay und Viognier? Der Winzer Markus Schneider aus dem pfälzischen Ellerstadt macht alles ein wenig anders als die meisten seiner deutschen Kollegen. Er wählt andere Rebsorten, er gibt seinen Weinen eigenwillige Namen. In den Anfangsjahren verzichtete Schneider für seine Weine ganz auf die sonst gängige Nennung von Weinbergen und Prädikatsstufen wie Kabinett oder Spätlese auf dem Etikett.

Und doch ist Markus Schneider durch und durch ein Pfälzer Bub, der das Herz auf der Zunge trägt. Impulsiv, ein wenig stur und ehrgeizig. In weniger als 20 Jahren hat Schneider aus dem Nichts ein Weinunternehmen geformt, das zur deutschen Spitze zählt. Das war nicht vorgezeichnet. Sein Vater war vor allem Obstbauer, die Trauben der familieneigenen Weinberge wurden nicht in eigenen Wein verwandelt, sondern zunächst an die Friedelsheimer Winzergenossenschaft und später an das in Ellerstadt neugegründete Weingut Heinrich Vollmer abgegeben, das binnen weniger Jahre zu einem der größten deutschen Erzeuger aufstieg. Eine Erfolgsgeschichte, die Schneider im Ort hautnah miterlebt hat.

Schon mit 14 Jahren verspürt der junge Markus den Druck der Eltern, sich für einen beruflichen Weg zu entscheiden. Ein zweiwöchiges Schulpraktikum beim renommierten Weingut Dr. Bürklin-Wolf im benachbarten Wachenheim brachte überraschend schnell die Entscheidung: Winzer. „Danach war ich selig“, sagt Schneider. Mit 15 begann er die dreijährige Winzerausbildung. Wie sein Vater Trauben nur für andere Winzer zu erzeugen, das wollte er nicht mehr. Das Beispiel des erfolgreichen

Vollmer und die Erfahrungen bei Bürklin-Wolf haben Schneider beflügelt, selbst guten Wein herstellen zu wollen. Er hat aber auch schnell gelernt, dass Qualität allein nicht reicht. Der Erfolg eines Weinguts hängt heute von seiner Fähigkeit ab, den Wein zur Marke zu machen. Jahrgänge, Böden, Rebsorten, Erträge mögen weiterhin wichtig bleiben, entscheidend aber ist die Marke. Die Eltern glaubten an ihren Sprössling. Sie investierten ihre Ersparnisse von rund 30 000 Mark in das neu entstehende Weingut. Ein Start-up im deutschen Weinbau hat den Vorteil, dass der Jungunternehmer auf die Erwartungen von Stammkunden und gewachsene Geschäftsbeziehungen keine Rücksicht nehmen muss und seinen Kopf voller Ideen einfach durchsetzen kann. Er hat alle kreativen Freiheiten. Mit dem Jahrgang 1994 ging es los. Der gerade 18 Jahre alte Schneider tauchte mit seinem ersten Wein und seinem Kleinbus auf Weinfesten und in Fußgängerzonen auf. Er tingelte durch Städte und Dörfer und begann das, was er rückblickend den „Kampf um Kunden“ nennt. Erfolg hatte Schneider – dem Klimawandel sei Dank – vor allem mit jenen Rebsorten, die in Deutschland so vortrefflich nur in der klimatisch begünstigten Mittelhaardt wachsen. Cabernet Sauvignon und Merlot, Shiraz und Sauvignon blanc, Cabernet Franc und Chardonnay. Schneider will „unkomplizierte“ Weine erzeugen. Mit diesem Konzept schert er aus der Masse der deutschen Winzer aus, und er forciert seinen eigenwilligen Kurs.

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Tradition & Geschmack gehen nicht zufällig Hand in Hand 1875 gründete Gisbert Stefan Straeten in der Thomasstadt Kempen eine Fassbinderei und Weinhandlung. Es sind die Gründerjahre nach der 1871 erfolgten Konstituierung des Deutschen Kaiserreichs, die Gisbert Stefan Straeten für ein sorgfältig vorbereitetes und lange geplantes Vorhaben nutzt ...

 

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